IT-Governance an Hochschulen

Welche Ansprüche haben IT-Nutzer an Hochschulen? Wie kann die Infrastruktur diesen Ansprüchen gerecht werden, ohne Sicherheitsaspekte zu vernachlässigen? Wie lässt sich die IT-Organisation schlagkräftig aufstellen? Mit Fragen wie diesen beschäftigte sich die Herbsttagung 2019 des ZKI e. V., die vom 9. bis 11. September 2019 an der Hochschule Düsseldorf zum Thema „IT-Governance“ stattfand. „300 Teilnehmer diskutierten an drei Tagen, wie sich die Fragen der Digitalisierung, die inzwischen in allen Lebensbereichen gestellt werden, durch Maßnahmen der IT-Governance geeignet steuern lassen“, sagte Henning Mohren, CIO und Leiter „Campus IT“ der gastgebenden Hochschule Düsseldorf. Er eröffnete mit seinem Vortrag „Dienstleistungen der Campus IT unter Governance-Gesichtspunkten“ die Vortragsreihe und ließ die Erfahrungen beim Umzug der IT-Versorgung der Hochschule Düsseldorf zum Campus Derendorf (2011–2016) einfließen.

Sein Kollege aus der Schweiz – Michael Brüwer – informierte über die IT-Governance an Schweizer Hochschulen. Brüwer hat wesentlich zum Aufbau einer schlagkräftigen Organisation der IT-Versorgung an der ältesten Universität der Schweiz – der Universität Basel – beigetragen.

Governance-Strukturen sind auch bei hochschulübergreifenden Vorhaben wie dem der Kooperationsgemeinschaft „Digitale Hochschule NRW“ notwendig. „Ziel ist es, gemeinsam mit den 42 Hochschulen des Verbundes eine auf Dauer angelegte landesweite digitale Servicestruktur nachfrageorientiert zu etablieren“, betonte Stefan Drees, Referatsleiter im Ministerium für Kultur und Wissenschaft (MKW).

Hochschulübergreifend arbeitet auch die HIS e.G. (Hochschul-Informations-System e.G.), die als Softwarehaus der Hochschulen bezüglich IT-Governance bewusst eine gemischte Zusammensetzung der Gremien umsetzt.

Andreas Degkwitz stellte in seinem Vortrag die Ergebnisse der Arbeit einer Kooperation zwischen den beiden Verbänden DINI e. V. und ZKI e. V. vor. Die gemeinsame Arbeitsgruppe „E-Framework“ hat eine Handreichung zur Entwicklung und Umsetzung von Serviceportfolios zur nachhaltigen Unterstützung der Digitalisierung in Forschung, Lehre, Studium und Verwaltung erarbeitet.

Die Beziehung zwischen Softwareentwicklung und Governance-Strukturen wurde am letzten Tag der Tagung unter die Lupe genommen. Referenten aus drei Hochschulen diskutierten das Thema unter den Aspekten Agile Softwareentwicklung, Software-Provisionierung sowie Nachhaltigkeit von Forschungssoftware, die insbesondere von der Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) befördert wird.

Traditionell treffen sich zur Frühjahrs- und Herbsttagung des ZKI die zwölf Arbeitskreise, die Träger der inhaltlichen Arbeit im ZKI sind. Diesmal hatten sich die Arbeitskreise „Strategie und Organisation“, „Informationssicherheit“ und „Alumni“ bereits im Vorfeld der Tagung getroffen. Zudem begleitete eine Fachausstellung die Tagung in bewährter Art und Weise.

„Diese Tagung war eine rundum gelungene Veranstaltung, aus der die Teilnehmerinnen und Teilnehmer viele Impulse für die Organisationsentwicklung der eigenen Hochschule mitnehmen konnten. Unser Dank gilt Henning Mohren und seinem Team“, resümierte Hartmut Hotzel, Vorstandsvorsitzender des ZKI e. V. Die nächste ZKI-Tagung findet vom 26. bis 28. Februar 2020 an der Universität Leipzig statt.

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